Ein paar Bilder von Anfang März 2010

Nach ein paar Fotos aus dem letzten März, wo wir über 20 cm Schnee hatten (was ich hier noch nie erlebt habe), manchmal richtig tolles Sturmwetter herrschte (wie beim Bild in den Sümpfen) aber meist doch die Sonne auf die blühenden Nektarinebäume schien, wie es eigentlich normal wäre ... endlich auch der Jahresbrief ......

 

                                                                                im Januar 2011

 

 

Hallo Ihr Lieben,

mit Schrecken stelle ich fest, dass wir schon fast Ende Januar haben - und mein Mas Blanc Jahresbrief ist noch immer nicht geschrieben...

Heute ist jetzt endlich einmal 'Camargue-Schweine-Wetter' und es gibt fast keine Ausrede, sich nicht an den Compi zu setzen und vielleicht doch noch vor Anfang Februar an Euch alle zu schreiben, um Euch das Neueste von Zwei- und Vierbeinern aus dem Mas Blanc mitzuteilen und Euch für das nicht mehr so ganz neue Jahr ganz viel Schönes und Liebes zu wünschen.

22 Mas Blanc Jahre - so viel schon und immer noch so viel zu tun und so viel Spass an Haus und Hof und Gästen (von den lieben Vierbeinern ganz zu schweigen).

 

Auch das vergangene Jahr war wieder angefüllt mit kleinen Sorgen, viel Arbeit, spannenden Begegnungen, schönen Erfolgserlebnissen (vorgestern hat Ute den ersten Galopp mit unserem 4 ½ jährigen Camargue-Junior Souleo gewagt und beide haben es problemlos gemeistert) und ganz viel Freude mit Euch und mit meinem Zoo (und manchmal auch ein bisschen Wehmut, weil es jetzt eben nicht mehr ich bin, die mit Souleo den ersten Galopp schafft...). Aber eigentlich fühl ich mich gar nicht schlecht in meiner Rolle als 'elder Mas Blanc Chef'. Man kann und muss nicht mehr alles selbst machen und doch klappt alles (oder doch fast alles) prima. Schön, wenn man so tolle Mitarbeiter und Helfer hat.

 

Neu hat letztes Jahr Ute (nach einem zehnjährigen Unterbruch) wieder das Reiten im Mas Blanc übernommen. Nathalie hat im April ein Baby bekommen - natürlich einen Jungen (etwas anderes wäre für Mutter und Vater gar nicht in Frage gekommen) und Mutter und Kind sind wohlauf. Im Moment ist noch offen, ob und wann sie wieder ins Mas Blanc zurückkommt. Auch diese Saison wird Ute wieder zu Pferd und Reiter schauen - es hat letzte Saison einfach alles prima geklappt und Ute und meine 'Reithamster' (so hat ein Springreitergast letzten Sommer unser Camargue-Pferdchen genannt - war aber nach seinem Ritt durch die Sümpfe und dem Strandgalopp doch ganz angetan von den 'kleinen Weissen') freuen sich schon auf die neuen Gäste. Eliane, meine provençalische Köchin, hat mit 65 Jahren ihre Arbeit in der Schule aufgegeben und ist in Rente gegangen - natürlich (das versichert sie mir seit Jahren) heisst das nicht, dass sie Euch im Mas Blanc nicht mehr ein bis zwei Mal pro Woche abends mit ihren Spezialitäten verwöhnen wird (gottseidank, sonst wären hier bestimmt einige Knoblauch-Produzenten arbeitslos geworden). Auch letztes Jahr hatte ich wieder ganz tolle Helfer und auch für diese Saison hab ich (so wie es im Moment aussieht) schon Helfer gefunden (auch wenn es in den letzten Wochen noch einige unerwartete Zu- und Absagen gegeben hat).

 

Unsere Gäste haben uns auch 2010 die Treue gehalten (oder soll ich sagen 'uns auf Trab gehalten'). Anfang März war Ingrid aus München mit Crevette, meinem Spanier/Camargue-Stuetchen, das sie vor drei Jahren gekauft hat, für einen Monat hier zu Besuch. Toll, was aus dem kleinen Wildpferdchen geworden ist. Und bei der Abreise hat Ingrids Freundin Steffi ihren langjährigen Camargue-Freund Pato Feo (unseren Shetland-Andalusier-Unfall) gleich mit eingepackt. Auf den Fotos, die sie mir schicken, sehen beide ganz zufrieden aus (obwohl Pato gemeinerweise in seinem neuen Stall in die 'Diät-Gruppe' eingeteilt wurde.). Feldenkrais-Gruppenwochen mit Gabriele aus Vorarlberg, die Therapiewochen mit den behinderten Kindern, im Oktober eine Woche mit Ritt auf der Stierweide (schade, dass ich den Moment als Cumbia wie angewurzelt stehenblieb, weil ihre Reiterin Angst vor Kühen hat, und eine ganze Camargue-Stier (bzw. Kuh)-Herde ganz nah rechts und links an den beiden vorbeigaloppierte, nur aus zweiter Hand mitbekam), all die schönen Momente mit alten Freunden und lieben Gästen, ein gemütlicher Jahreswechsel - auch 2010 war wieder ein wunderschönes Jahr.

Und im Moment kommen so viele Anfragen und Anmeldungen, dass ich mit Antworten fast nicht nach komme - Ende der 'Krise', hoher Frankenkurs (viele Anmeldungen aus der Schweiz), Lust auf Sonne und Wärme (weil wieder einmal so richtig Winter war) - wie auch immer. April und Mai ist nur noch ganz vereinzelt mal ein Zimmer frei, in der zweiten Juni-Hälfte kommen wieder die Vorarlberger Therapie-Gruppen und auch für die Sommerferien sind schon die ersten Wochen ausgebucht. Schön, dass es Euch immer wieder ins Mas Blanc und die Camargue zieht.

 

Im Moment geniesse ich die ruhige Zeit im Januar und Februar sehr (morgens spät aufstehen, dann kurz über die Weiden laufen und Heu und Stroh füttern, gemütliches Frühstück bis fast am Mittag und dann viel lesen, ein bisschen Büro, Benji, mein Hundemonster, und Blacki und Minka, die Katzen, kraulen - herrlich).

 

Dann auch viel Zeit für Kino, Konzerte, die Cheval Passion Pferdemesse in Avignon (die dieses Jahr ganz grossartig war, mit Jean François Pignon, Lorenzo und vielen anderen in Showprogramm) und  gemütliche Abende mit Freunden. Aber langsam freu ich mich auch schon wieder auf den Saisonanfang. Hoffentlich hat Richard bis dann die Nordfassade des Mas fertig renoviert. Im Moment sieht es nicht schlecht aus - wenn ich ihn nicht zu sehr mit Änderungswünschen und weiteren Renovierungsvorschlägen nerve (meint er).

 

Unser Programm und die Preise bleiben 2011 gleich wie letztes Jahr (Details dazu findet Ihr wie immer auf der Homepage www.lemasblanc.fr - schaut Euch doch auch die hübschen Tierfotos von Oliver Rüedi an).

 

Die 26-köpfige Pferdeherde ist gesund und munter. Nächsten Monat erwarte ich zwei Fohlen. Meine zwei braunen Spanierdamen Suerte und Quieta haben den letzten März bei Utes Hengst Kali verbracht und tragen im Moment Riesenbäuche mit sich herum. Ja, auch Mägi und Cumbia sind kugelrund. Aber da sie letztes Jahr nicht beim Hengst waren, kann es sich hier eigentlich nur um Fett handeln. Die alten Herren, Perdigau, der mit 29 Jahren noch begeistert Kinder durch die Gegend führt, Belugue, das alte Stierpferd, das mit seinen Spezialhufeisen jetzt wieder ganz gerade läuft, Bebe, Galopin und der uralte Filou, dürfen im Moment die letzten Grashalme auf allen Weiden zusammensuchen und sind richtig übermütig, während die jungen Spanier- Lümmel auf der grossen Schleusenweide ihr Unwesen treiben. Allerdings sind die 2 ½ jährigen Tanguito, Moreno und Murgado im November kastriert worden und doch ein bisschen handlicher jetzt. Viel Freude machen uns die beiden vierjährigen Camarguais Souleo und Scirocco, die sich bei den ersten Reitversuchen von der allerbesten Seite gezeigt haben und die grosse Fortschritte machen, auch wenn wir oft nur alle 10 Tage oder drei Wochen wieder mal Zeit haben, uns mit ihnen zu beschäftigen. Wir machen wirklich genau da weiter, wo wir bei der letzten Lektion mit ihnen aufgehört haben. Das habe ich hier in der Camargue zum ersten Mal gehört - vor zweiundzwanzig Jahren als ich Bebe, mein erstes Camargue-Pferd, zusammen mit dem Züchter zureiten durfte. Er sagte, wenn das Pferd etwas begriffen hat, ist es da: es braucht keine tägliche Wiederholung (die den Junior vielleicht überfordert oder sogar langweilt) aber wenn man mit einem jungen Pferd arbeitet, soll das ganz überlegt und konzentriert passieren (ohne Zeitdruck und ohne Ablenkung) - so versuchen wir mit unseren Junioren zu arbeiten, und es klappt sehr gut.

 

Im Mas hat sich (auch dieses Jahr) nicht viel geändert. Ein paar neue Fenster werden eingesetzt, hier ein bisschen gestrichen und da ein bisschen renoviert. Den Garten und die Umgebung haben Kathrin und Pedro im November wieder auf Hochglanz getrimmt, während ich spannende Ferien in Costa Rica verbrachte und mich nach drei Wochen Dauerregen schon selbst wie einer dieser vielfarbigen kleinen Frösche fühlte, die wir in den Nationalparks gesucht und manchmal sogar gesehen haben.

 

Und jetzt freu ich mich noch auf ein paar gemütliche 'einsame' Wochen und dann wieder auf die grossen Tafelrunden mit Euch, das Kinderlachen, die guten Gespräche bei Rosé und Rotwein über Pferde, Stiere, die wunderschöne Camargue und den Rest der Welt. Danke, dass Ihr 'unsere kleine Welt' für ein oder zwei Wochen mit uns teilt,

auf bald und alles Liebe,

 

Sylvia